Othello von der Auenrüti
Othello von der Auenrüti

Meine Heimat ist das Entlebuch, ein 395 km² großes Schweizer Tal der Kleinen Emme zwischen Bern und Luzern. Das Tal besteht aus mehreren Gemeinden,  darunter "Entlebuch" mit rund 3.300 Einwohnern. Wenn Ihr meine Heimat besuchen wollt, findet Ihr hier viele nützliche Informationen.

 

Das ganz Besondere an Entlebuch ist,  dass es zum einzigen von der UNESCO 2001 anerkannten Biosphärenreservat der Schweiz gehört. 

Der Entlebucher - auch Schärlig genannt - ist der kleinste der vier Schweizer Sennenhunde. Er ist wie alle Sennenhunde dreifarbig: schwarze Grundfarbe mit möglichst symetrischen rostbraunen und weißen Abzeichen.

 

Meine Rasse geht auf Schweizer Bauernhunde zurück, deren Aufgabe tagsüber das Treiben und Hüten der Viehherden in den unwegsamen Bergregionen war und nachts das Bewachen der Höfe. Damals war der Entlebucher noch ein einfaches "Chüherhündli" und ein vierbeiniger Gehilfe der Schweizer Senner und Bauern. Die Hunde mußten arbeitseifrig, robust, genügsam, ausdauernd und wachsam sein, durften sich aber nicht aggressiv verhalten oder gar streunen. Das Aussehen war in der Anfangszeit nicht so wichtig, entscheidend war die Arbeitsfähigkeit meiner Ahnen. Das Aussehen der Hunde war überhaupt noch sehr unterschiedlich. Einige waren hochläufig und schlank (so wie die Appenzeller Sennenhunde), andere wiederum hatten kurze Beine und waren von kräftiger Statur. Charakteristisch war der Stummelschwanz, der sie deutlich vom Appenzeller unterschied. Von einem "typischen Entlebucher" war man jedoch weit entfernt und von einem "Rassestandard" oder überhaupt von einer Rasse im heutigen Sinn war zu dieser Zeit nicht die Rede. 

 

Dass es mich heute gibt, ist jedoch ein wirkliches Glück und dem St. Gallener Veterinär Dr. B. Kobler, Franz Schertenleib sowie Herrn Prof. Albert Heim zu verdanken. Herr Schertenleib stellte im Jahr 1913 in einer Hundeausstellung vier Entlebucher - zwei Hündinnen und zwei Rüden - dem Prof. Heim vor. Aufgrund der Richter-berichte wurden diese daraufhin in das Schweizer Hundestammbuch (SHSB) eingetragen.

 

Aber es dauerte noch über 10 Jahre bis die Aufzucht unserer Rasse begründet wurde. Dr. Kobler nahm sich der Rasse an, indem er weiter nach typischen Entlebuchern suchte. 1926 schenkte ihm Herr Schertenleib die Hündin Babeli von der Rothöhe. Diese brachte fünf gesunde Welpen zur Welt und gilt als Stamm-Mutter der heutigen Entlebucherzucht. "Das Babeli" ist daher für uns Entlebucher das, was Eva für die Menschen ist. Wer unser Ur-Vater war? Den Namen weiß man nicht mehr, aber es war ein typischer Entlebucher Rüde mit Stummelschwanz.

 

Bis nach dem ersten Weltkrieg gab es uns Entlebucher nur in der Schweiz. Nach Deutschland kamen wir erst 1951 und der erste Wurf erblickte 1954 im Zwinger "von der Hasensaul" von Dr. Heinrich Klumpp aus Leonberg das Licht der Welt. Die Eltern dieses Wurfes waren aus der Schweiz importiert: Daisy v.d. Strohegg und Alex v. Schlupf. Seitdem wurde auch der kleinste Vertreter der vier Sennenhund-rassen auch in Deutschland immer beliebter, wenn auch die Population heute noch weit entfernt von beispielsweise dem Berner Sennenhund ist. Aber immerhin wurden laut VDH-Statistik* 2010 in Deutschland 110 Welpen und 98 Welpen in 2011  registriert.

 

 

* www.vdh.de

Weitere Quellen:

"Entlebucher Sennenhund" - Christel Fechler

"Schweizer Sennenhunde"- Sabine Koslowski

 

 

 

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